Mit dem Cupra Ateca rollte Seat 2018 das erste Modell seiner sportlichen Tochter auf den Markt. Die Basis stellte – logo – der Seat Ateca. Ist die Cupra-Version also nur eine umgelabelte Sportversion?
Optisch sind die Unterschiede des Cupra Ateca zum Seat-Modell tatsächlich mager. Cupra frischte seine Version lediglich mit seinem Logo und den markentypischen Akzenten in Kupfer auf. Ob die Spanier – wie bei den Updates von Cupra Leon 2024 und Cupra Formentor 2024 – noch mal nachbessern? Das scheint unwahrscheinlich. Schließlich geht das Modell bereits in sein siebtes Lebensjahr. Entsprechend ist die Zeit eher reif für eine komplette Neuauflage. Sprich: für die zweite Generation.
Cupra heißt vor allem mehr Leistung
Dennoch: Begeistern kann Cupra mit seinem Ateca allemal. Vor allem mit Leistung. Kommen die Seat-Modelle auf maximal 150 PS kommen, geht es bei Cupra bei diesem Wert überhaupt erst los. Das Topmodell CUPRA Ateca VZ mobilisiert aus seinem 2.0 TSI sogar 300 PS (221 kW) bei 400 Nm. Gepaart mit Allrad und 7-Gang-DSG ist der Sprint von null auf Tempo 100 so in nur 4,9 Sekunden absolviert. Spitze: 250 km/h. In punkto Leistung ist Cupra – steht für „Cup Racing“ – also deutlich voraus.
Ein kleines Manko zeigt die Cupra-Version aber schon. Einen Diesel gibt es bei Cupra nicht. Seat bietet dagegen mit dem 2.0 TDI nach wie vor einen Selbstzünder an. Mit immerhin 150 PS. Frühere Baujahre (2016 – 2020) kamen sogar auf 190 PS.
CUPRA Ateca mit vielen „Sport“-Extras
Dafür bringt die Cupra-Version einige interessante Features im Bereich Komfort und Konnektivität mit. Wobei schon die schiere Leistung von bis zu 300 PS nach einigen Modifizierungen verlangt. Standard sind daher generell ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk, Progressivlenkung, eine elektronische Differentialsperre, Sportpedale in Aluminiumoptik, Leichtmetallräder in 19 Zoll und das Cupra Drive Profile. Letzteres erlaubt mittels verschiedenen Modi die Einstellung von Motor samt Sound, Lenkung oder auch der Ambientebeleuchtung.
Das Topmodell CUPRA Ateca VZ pimpt die Seat-Tochter zudem mit der Adaptiven Fahrwerksregelung DCC. Dieses passt automatisch Stoßdämpfer und Lenkung an die Gegebenheiten an. Wobei wieder diverse Fahrmodi verschiedene Programme erlauben. Im Sport-Modus ist das Fahrwerk entsprechend sportlich abgestimmt. Beim Komfort-Modus liegt der Fokus hingegen auf Autobahn und Langstrecke.
Der Cupra Ateca VZ als i-Tüpfelchen
Der VZ stellt natürlich das berühmte i-Tüpfelchen und ist in seiner Ausstattung kaum noch zu toppen. Wobei sich der VZ schon optisch klar zu erkennen gibt. Zum Beispiel mit spezifischen Stoßfängern vorn wie hinten oder Doppelendrohren links und rechts im Heck. Verzögerung garantiert eine High Performance Bremsanlage von Brembo. Zig moderne Assistenten sind dagegen bereits im Basismodell Standard. Cupra nennt unter anderem:
- Geschwindigkeitsregler,
- Müdigkeitserkenner,
- Parklenkassistent,
- Rückfahrkamera,
- Spurhalter oder
- Verkehrszeichenerkennung.
Der Fahrer greift standardmäßig in ein Multifunktionslenkrad in Leder samt Schaltwippen, hinter dem volldigitale Instrumente in 10,25 Zoll flimmern. Fahrer und Beifahrer finden zudem in Schalensitzen samt Lendenwirbelstütze optimalen Halt. Die Verbindung zur (digitalen) Außenwelt verspricht ein Infotainment samt Touchscreen (9,2 Zoll), Navi, DAB+ und Sprachsteuerung. Smartphones sind per Android Auto oder Apple CarPlay ins System integriert.
Der Cupra ist um einiges teurer
Das Mehr an Ausstattung und der sportliche Fokus des Cupra Ateca hat allerdings seinen Preis. Während die Seat-Version ab 36.640 Euro erhältlich ist, kostet die Cupra-Variante mindestens 43.380 Euro. Wobei es für das Geld lediglich den 1.5 TSI mit 150 PS (110 kW) und Frontantrieb gibt. Mit dem 2.0 TSI 4Drive mit 190 PS und Allrad steigt der Preis auf 47.540 Euro. Das Topmodell VZ mit 300 Pferden ist schließlich erst ab 53.290 Euro verfügbar.
Im Fazit mag der Cupra Ateca – ausgenommen der VZ – optisch nicht viel anders als der Seat Ateca erscheinen. Tatsächlich wäre eine eigenständige Optik im Stile des brandneuen Terramar wünschenswert. Das aber dürfte sich mit einem Nachfolger wohl ändern. Überzeugen kann der erste Cupra der Geschichte dennoch. Und zwar mit Leistung und Ausstattung.
Bilder: Cupra