Mit der E-Klasse macht es Mercedes seit Jahren vor, nun gehen die Schwaben auch mit ihrer Mittelklasse ins Gelände. Auf der IAA 2021 feiert der auf rustikal gepimpte Mercedes C-Klasse All-Terrain Premiere.
Ein Kombi ist zu wenig offroad, ein SUV jedoch zu hochbeinig? Eben solche Kunden will Daimler fortan mit der C-Klasse All-Terrain locken. Damit bringen die Stuttgarter nach der E-Klasse All-Terrain 2017 ihr zweites „Multitalent“ in den Handel. Premiere feiert der Kombi in rustikaler Offroad-Optik jedenfalls im September auf der IAA 2021.
All-Terrain: spezifischer Grill & Planken
Logisch, dass sich der All-Terrain mit einigen optischen Retuschen vom normalen C-Klasse Kombi abhebt. Mercedes pimpt den Softroader mit einem spezifischen Grill samt einer Querstrebe, Hochglanzstegen in Schwarz sowie zentralen Stern. Schweller, Radkästen und die unteren Teile der Schürzen sind zudem mattgrau abgesetzt oder mit den typischen Planken aus Kunststoff gepimpt. Das Heck erhält außerdem einen Ladekantenschutz in Chrom. Ebenfalls in Chrom glänzen der Unterfahrschutz vorn und hinten, der allerdings rein optischer Natur ist.
In punkto Länge wächst der All-Terrain dezent um vier auf 4.755 mm. Breite und Höhe legen um 21 bzw. 40 auf 1.841 und 1.494 mm zu. Das Mehr an Höhe beruht dabei auf der um rund 40 mm erhöhten Bodenfreiheit. Serie sind 17-Zöller, gegen Aufpreis gibt es aber auch 18- oder gar 19-Zöller. Gleich bleibt das Volumen des Kofferraums, dass wie beim regulären C-Klasse Kombi 490 bis 1.510 l beträgt. Die Lehnen der Rücksitze sind 40:20:40 teil- und umklappbar, die Easy-Pack Heckklappe (Öffnung per Knopfdruck) generell Serie.
C-Klasse All-Terrain mit digitalen Cockpit
Ebenfalls generell Serie ist das digitale Cockpit, je nach Wunsch in 10,25 oder 12,3 Zoll. Mittig prangt ein großer Touchscreen. Infotainment, Assistenten und Komfort steuert das neue MBUX zweiter Generation. Clever: Steigung, Neigung und Lenkwinkel zeigt die Mercedes C-Klasse All-Terrain in einem speziellen Offroad-Menü. Samt einem Kompass mit Geodaten. Die Ausstattung der Mercedes C-Klasse All-Terrain basiert übrigens auf der Linie Avantgarde. Standard sind daher ein Multifunktions-Sportlenkrad in schwarzen Leder oder die Ambientebeleuchtung in den Farbkombis schwarz, beige/schwarz oder braun/schwarz.
Offroad-Kombi: bis zu 1.800 Kilo Anhängelast
Top ist zudem die Anhängelast des Offroad-Kombis, die Mercedes mit bis zu 1.800 kg angibt. Gegen Aufpreis ist zudem eine teilelektrische Anhängevorrichtung zu haben, die einen schwenkbaren Kugelkopf und eine ESP-Anhängerstabilisierung mitbringt. Diese wirken ab 65 km/h per Bremseingriffen Pendelbewegungen des Anhängers entgegen. Zur Not bremst das System sogar ab. Entriegelt ist die Kupplung über eine Taste im Kofferraum, ein Licht zeigt das korrekte Einrasten des Anhängers.
In Kombi mit dem Parkpaket sowie der 360-Grad-Kamera ist obendrein ein Rangier-Assistent erhältlich. Dieser regelt automatisch den Lenkwinkel am Zugfahrzeug bis fünf km/h und 15 Prozent Steigung. Die nötigen Manöver sind über den zentralen Screen oder dem Touchpad in der Mittelkonsole zu steuern. Ganz neu sind frei einstellbare Kurvenfahrten bis 90 Grad. Davon ab kann der Fahrer den Vorgang per Kamera verfolgen. Hilfslinien zeigen Fahrweg, Fahrzeugbreite sowie Abstände.
Mercedes C-Klasse All-Terrain: Otto & Diesel
Unter der Haube werkelt schließlich je nach Kundenwunsch ein Benziner oder ein Diesel. Den Otto stellt der neue M 254 (C200 4Matic) mit vier Zylindern, 204 PS und 300 Nm. Serie ist außerdem ein integrierter Starter-Generator (ISG) und ein 48-Volt-Netz. Der ISG kann kurzzeitig bis zu 15 Elektro-kW beisteuern. Als Diesel steht der OM 654 M (C220d 4Matic) mit 200 PS und 440 Nm parat, ebenfalls mit vier Zylindern und Mildhybrid. Beiden Motoren gemein ist die 9-Stufen-Automatik und Allrad. der 4Matic verteilt die Power zu 45 Prozent auf die Vorder- und zu 55 Prozent auf Hinterachse. Apropos: Vorn setzt Mercedes auf eine Vierlenkerachse, hinten auf eine Raumlenkerachse. Serie ist obendrein das Komfortfahrwerk mit passiven Dämpfern.
Als Fahrmodi stehen – neben Eco, Comfort, Sport und Individual – die zusätzlichen Programme Offroad und Offroad+ mit DSR (Downhill Speed Regulation) zur Option. Offroad ist für leichtes Gelände, Offroad+ für Steigungen und Gefälle. Mit dem optionalen Digital Light bringt die Mercedes C-Klasse All-Terrain sogar ein spezielles Offroad-Licht mit. Dieses aktiviert sich ab 50 km/h automatisch und leuchtet den Weg breiter aus. Ebenfalls Aufpreis kosten diverse Projektionen wie Führungslinien bei engen Spuren oder Symbole zur Navigation.
Preise sind noch keine offiziell…
Zu bestellen ist der C-Klasse Softroader ab Dezember 2021. Preise nannte Mercedes noch keine.
Bilder: Daimler