Mercedes EQV: Großraumlimousine unter Strom für IAA

Mercedes EQV 2020

Die weltweit erste Premium-Großraumlimousine mit E-Power? Eben die zeigt Daimler auf der IAA 2019 mit dem Mercedes EQV. Und zwar mit immerhin 405 km Reichweite und einem Schnelllader in Serie.


Premiere auf der IAA 2019 (12. bis 22. Sept.) und zwar für den Mercedes EQV. Dieser stellt nach dem Stromer-SUV EQC die Elektro-Großraumlimo für die (Groß)Familie und ist quasi die finale Serie der Genfer Studie Concept EQV. Die Produktion erfolgt neben V-Klasse und Vito im Mercedes-Werk Vitoria in Nordspanien. Infos zu Marktstart und Preise gibt es derzeit aber noch keine.

Mercedes EQV 2020: 150 kW, 405 km Reichweite

Der E-Antrieb des EQV liefert jedenfalls 150 kW (204 PS) und 362 Nm, der bis zu 160 km/h Spitze ermöglicht. Verbaut ist der elektrische Antriebsstrang – kurz eATS – unter der Front, also auf der Vorderachse. E-Motor, Getriebe, Kühlsystem und Leistungselektronik bilden dabei eine Einheit. Die Batterie (Li-Ion) ist im Unterboden des Kleinbus platziert und speichert 90 kWh. Damit kommt der Mercedes EQV 2020 bei einem Verbrauch von 27,0 kWh/100 km 405 km weit. Der Onboard-Lader erlaubt eine Leistung von 11 kW, womit das AC-Laden daheim und öffentlichen Stationen möglich ist. Kleines Aber: Dann dauert das Laden gut zehn Stunden. Per DC-Schnelllader (110 kW) ist der Akku hingegen von zehn auf 80 Prozent in unter 45 Minuten gefüllt.

Per Rekuperation gewinnt der Mercedes EQV ebenfalls Energie zurück. Hierzu bietet der Kleinbus sogar diverse Modi, vom Segeln bis hin zum Ein-Pedal-Fahren. Bei letzteren rekuperiert der EQV so stark, dass ein Bremspedal nicht nötig ist. In der Stufe „D Auto“ schaltet sich hingegen der ECO Assistent zu und hilft dem Fahrer, die maximale Effizienz zu nutzen. Der ECO Assistent vernetzt hierzu die Daten von Navi, Verkehrszeichenerkennung sowie Radar und Kamera und passt entsprechend den Grad der Rekuperation selbstständig an.

Dank dem unterflurig verbauten Akku bietet der EQV übrigens den gleichen Platz wie ein konventioneller Kleinbus. Davon ab steht der XXL-Stromer in zwei verschiedenen Längen (5.140 oder 5.370 mm) und zwei Radständen (3.200 oder 3.430 mm) parat. Für Familien bietet der Elektro-Van außerdem eine Vielzahl an möglichen Sitzkonfigurationen. Zum Beispiel sechs Einzelsitze oder Sitzbänke, die wiederum sieben oder achten Sitzplätze versprechen. Der Gepäckraum des 3,5-Tonners schluckt je nach Version bis zu 1.030 l.

EQV 2020 ist elektrisch und intelligent

Optisch zeigt sich der EQV übrigens (O-Ton Hersteller) mit einer „eigenen EQ Ästhetik“. Typisch EQ sind der Black Panel-Grill mit Lamellen aus Chrom sowie die klare Seitenansicht mit Leichtmetallrädern im EQ-Design und in 18 Zoll. Das Design setzt sich auch im Interieur des Mercedes EQV fort. Zum Beispiel mit warmen Akzenten in Roségold. Sowie natürlich MBUX (Mercedes-Benz User Experience), das 2018 in der neuen A-Klasse Premiere feierte. MBUX jedenfalls vereint einen Touchscreen in zehn Zoll mit Sprachbedienung und innovativen Konnektivitätsfeatures.

Mercedes EQV 2020 Interieur

MBUX ist natürlich eine für den EQ spezifische Weiterentwicklung. Daher zeigt das System typische „Extras“ wie Anzeigen zu Ladestrom, Abfahrtzeit, Energiefluss und ein Verbrauchshistogramm. Per Media-Display lassen sich zudem Navi, Mercedes me Charge und Fahrprogramme steuern. Via „Hey Mercedes“ ist die Sprachbedienung aktiviert, die viele Infotainment-Funkionen wie Zieleingabe, Anrufe, Musik, Wetter, Nachrichten schreiben bzw. anhören, Klima oder Licht unterstützt. Über die Mercedes me App sind schließlich Routen im Wohnzimmer oder Büro planbar und per Smartphone ins System übertragbar. Ebenfalls möglich ist die Temperierung des Innenraums.

Mercedes: umfassendes e-mobiles Ökosystem

Bestandteil der neuen Mercedes-Technologiemarke EQ ist übrigens auch ein „umfassendes elektromobiles Ökosystem“. Dieses umfasst ein ganzheitliches Angebot an Beratungs- und Serviceleistungen, das von Fahrzeugfunktionen wie der angepassten Navigation bis zur Ladeinfrastruktur reicht. Per Mercedes me Charge erhalten Kunden Zugang zu einem Ladenetz mit gut 300.000 Ladepunkten. Allein in Europa sind über 300 Betreiber von öffentlichen Ladestationen im Boot. Außerdem erlaubt Mercedes me Charge Zugang zum neuen Schnellladenetz IONITY, dass Daimler zusammen mit Volkswagen (samt Audi und Porsche), BMW und Ford hochzieht. Bis 2020 soll IONITY in ganz Europa rund 400 Schnellladestationen umfassen.

Bilder: Daimler

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