Mit dem neuen Kia XCeed 2019 rundet der koreanische Hersteller seine Kompaktreihe mit einem Crossover ab. Das war längst bekannt, nun aber gibt es endlich offizielle Infos. Sowie ein Datum für den Marktstart.
Zuwachs für den den neuen Ceed: Nach Fünftürer, Kombi sowie dem Shooting-Brake ProCeed folgt als vierte Version ein Crossover. Und zwar laut Kia schon zum dritten Quartal 2019, konkret zum 21. September. Der eigens für und in Europa entwickelte Kia XCeed 2019 soll jedenfalls die Vorzüge eines SUVs mit dem sportlichen Look und Handling eines Schrägheckmodells vereinen. So verspricht der Crossover Platz ebenso wie eine höhere Sitzposition und Überblick.
Gregory Guillaume, Chefdesigner Kia Motors Europe:
„Dieser Ceed wird die gesamte Modellfamilie noch stärker, noch aufregender und für europäische Kunden noch attraktiver machen. Das Design wird mit keinem vorherigen Ceed-Modell vergleichbar sein. Das wird die nächste große Überraschung von Kia.“
Konkurrenz findet der neue XCeed übrigens in Modellen wie Ford Focus Active, MINI Countryman oder VW T-Roc. Angesiedelt ist der XCeed über dem Stonic sowie unter dem Sportage.
Kia XCeed: Die vierte Ceed-Version…
Trotz der Nähe zum Ceed ist der XCeed komplett neu designt. Einzig die vorderen Türen übernahm das europäische Kia Designzentrum in Frankfurt vom Ceed. Stattdessen zeigt der Kia XCeed 2019 eine recht lange Motorhaube, die schwungvoll in die A-Säulen übergeht. Der Radstand von 2.650 mm entspricht den anderen Ceed-Modellen. Dafür ist der Karosserieüberhang im Vergleich zum Ceed mit Schrägheck vorn um 25 mm, hinten um 60 mm länger. Das Heck ist stark abfallend, die Abströmkante liegt 60 mm höher. Je nach Ausstattung steht der Crossover auf 16 oder 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen, die mit Reifen in 205/60 R16 bzw. 235/45 R18 bestückt sind.
Die Karosserie des Kia XCeed ist um 26 mm breiter, womit der Crossover auf 1.826 mm Breite kommt. Die Länge des XCeed misst 4.395 mm, die Höhe 1.495 mm (bei 18-Zöllern). Der um bis zu 42 mm höhere Hüftpunkt auf allen Plätzen macht das Ein- und Aussteigen deutlich leichter. Der Kofferraum schluckt 426 l und damit 31 l mehr als im Ceed. Durch Umklappen der Rückbank wächst das Fassungsvermögen auf bis zu 1.378 Liter. Die Fondbank ist dreigeteilt (40:20:40), der Boden des Gepäckraums höhenverstellbar. Ebenfalls praktisch: die per Sensor gesteuerte Heckklappe.
Optische Highlights setzen ein spezifischer Grill, größere Lufteinlässe oder neue Scheinwerfer. Typisch Ceed sind das LED-Tagfahrlicht mit jeweils vier Spots sowie die langen Blinklichter. Auch im Heck gibt es wieder neue Rücklichter samt LEDs oder eine horizontale Linie an der Heckklappe. Logisch, dass der Kia XCeed 2019 mehr Bodenfreiheit aufweist und die Karosserie entsprechend höher positioniert ist. Je nach Reifen beträgt die Bodenfreiheit 174 (16-Zöller) bis 184 mm (18-Zöller), also bis zu 42 mm mehr als im Ceed. Lackiert ist der Crossover schließlich in zwölf Farben. Neu ist der Farbton Quantum Yellow, der allein dem Crossover vorenthalten ist.
Kia XCeed 2019: Interieur vom Ceed
Das Interieur des XCeed stammt wieder vom Ceed. Markant wirkt der freistehende Touchscreen des Infotainments, der aus der dem Fahrer geneigten Konsole ragt. Darunter finden sich diverse Tasten, Drehregler und Schalter zum Beispiel für Audio oder Klima. Dazu spendiert Kia Soft-Touch-Oberflächen, Applikationen in dunklem Chrom, Sitzbezüge in Stoff, Stoff-Ledernachbildung oder echtem Leder. Eine spezielle Launch Edition zum Marktstart bringt darüber hinaus gelbe Akzente und Ziernähte, schwarz Bezüge oder Elemente in Gelb und Schwarz Glanz mit. Je nach Ausstattung sind zudem Sitzheizung vorn wie hinten, Lenkradheizung, eine beheizbare Frontscheibe oder elektrisch anklappbare Spiegel erhältlich.
An Bord ist außerdem der neue Online-Dienst Kia UVO Connect. Gepaart mit dem neuen Karten-Navi in 10,25 Zoll (optional) bietet das System diverse Live-Services, die obendrein per App steuerbar sind. Zur Verfügung stehen somit Infos zum Verkehr in Echtzeit, Wetter, lokale Suchen oder Parkmöglichkeiten inklusive Preise und freie Plätze. Das Navi erlaubt obendrein Mehrfachverbindungen via Bluetooth, womit zwei Mobilgeräte zur gleichen Zeit einbindbar sind. Per Split-Screen ist der Bildschirm teilbar, wobei die Teilbereiche sogar individuell konfigurierbar sind. Ein Teil kann zum Beispiel dem Fahrer die Route anzeigen, während der Beifahrer auf dem anderen das Wetter checkt oder einen Song sucht. Serie im Kia XCeed 2019 ist übrigens ein Audiosystem mit einem Touchscreen in acht Zoll sowie das Einbinden von Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto.
Die Assistenten des Kia XCeed 2019
Der Fahrer genieß volldigitale Instrumente auf einem 12,3 Zoll großen Screen mit 1920 x 720 Pixel. Dieser zeigt während des Fahrens Tachometer und Drehzahlmesser als Rundinstrumente, dazwischen außerdem ein Multi-Display für Bordcomputer-Daten und Infos zu Navi, Audio und Assistenzfunktionen. Kleines Aber: Das digitale Cockpit kostet Aufpreis. Serie sind daher analoge Rundinstrumente.
Dafür spendiert Kia zahlreiche moderne Helfer. Je nach Ausstattung ist zum Beispiel der Stauassistent inbegriffen, der nach Level 2 (teil)autonomes Fahren erlaubt. Oder die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop & Go-Funktion, die den Fahrer bei stockendem Verkehr entlastet. Stressfreies Manövrieren auf engem Raum verspricht wieder das intelligente Parksystem. Weitere Ideen sind ein
- Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung,
- aktiver Spurhalteassistent,
- Spurwechselassistent,
- Querverkehrwarner,
- Verkehrszeichenerkennung für Tempolimits,
- Müdigkeitswarner oder
- Fernlichtassistent.
Das ESP ist in Serie mit einer Gegenlenkunterstützung gepaart, womit der Kia XCeed 2019 beim Bremsen in Kurven mehr Stabilität gewährt. Das Fahrwerk ist eine Weiterentwicklung der Ceed-Version und auf so vielen verschiedenen Straßenbelägen getestet wie keine Radaufhängung eines in Europa entwickelten Kia je zuvor. Vorn verbaut Kia wie beim Ceed MacPherson-Federbeine, hinten eine Mehrlenkerachse. Der größte Unterschied: die neuen Federbeine vorn, deren Zugstufe durch einen hydraulischen Anschlag begrenzt ist. Der Anschlagspuffer schwimmt dabei in der Hydraulikflüssigkeit des Stoßdämpfers. Außerdem sind die Federn etwas weicher abgestimmt und der hintere Querträger mit einem dynamischen Dämpfer gepimpt.
Kia XCeed 2019: Hybride sind bereits fix
Unter der Haube des Crossover arbeiten schließlich Triebwerke mit 115 bis 204 PS (85 bis 150 kW), die allesamt Euro 6d-temp erfüllen. Konkret stehen zum Start drei Benziner sowie ein Diesel zur Option, jeweils als Turbo ausgelegt. Die Benziner sind der Dreizylinder 1.0 T-GDI mit 120 PS (88 kW) und die Vierzylinder 1.4 T-GDI mit 140 PS (103 kW) und 242 Nm bzw. 1.6 T-GDI mit 204 PS (150 kW) und 265 Nm. Der letztgenannte kommt auch im Ceed GT bzw. ProCeed GT zum Einsatz und beschleunigt den Kia XCeed 2019 (gepaart mit Automatik) in 7,5 Sekunden von null auf Tempo 100. Alternativ ist der 1.6 CRDi samt NOx- und SCR-Kat erhältlich. Der Diesel liefert je nach Wunsch 115 PS (85 kW) bzw. 136 PS (100 kW).
Alle Motoren sind mit einem manuellen Schaltgetriebe á sechs Gänge gepaart, gegen Aufpreis – bis auf den 1. T-GDI – ist ein DSG mit sieben Gängen verfügbar. Ein Start-Stopp-System ist generell Serie. Per „Drive Mode Select“ stehen zwei Modi (Sport und Normal) zur Wahl, welche diverse Parameter wie Motor oder Lenkung anders abstimmen. Der 1.0 T-GDI schluckt im Mix übrigens 6,0 bis 6,2 l/100 km (CO2: 138 bis 142 g/km), der 1.4 T-GDI je nach Getriebe 6,2 bis 6,7 l/100 km (CO2: 141 bis 153 g/km). Der 1.6 T-GDI gönnt sich 7,0 bis 7,7 l/100 km (CO2: 160 bis 175 g/km). Sparer ist selbstredend der 1.6 CRDi, der je nach Leistung und Getriebe auf 4,4 bis 4,9 l/100 km (CO2: 114 bis 125 g/km) kommt.
Anfang 2020 schiebt Kia außerdem Mild- und Plug-in-Hybride hinterher. Daten zu diesen nennt der Hersteller noch nicht. Gerüchten zufolge kommt jedoch der Plug-in-Hybrid aus dem Niro zum Einsatz, womit der XCeed PHEV 141 System-PS stemmen würde.
Kia XCeed 2019: Preise noch unbekannt
Die Produktion des neuen XCeed erfolgt in der Slowakei. Preise sind noch keine offiziell, dafür typisch Kia eine Garantie über sieben Jahre oder 150.000 km.
Bild & Video: Kia