Während Sie früher ihr Fahrzeug mit etwas Geschick selbst reparieren konnten, ist dies bei modernen Autos kaum noch möglich. Die aufwändige Elektronik erfordert in der Regel den Weg in eine Fachwerkstatt. Doch…
…selbst heute sind manche Bauteile durchaus in Eigenregie zu wechseln. Doch welche Reparaturen sind Ihnen daheim möglich? Worauf sollten Sie achten? Und welche Arbeiten überlassen Sie besser einer Werkstatt? Hier ein paar Antworten.
Reparaturen, die Halter selbst durchführen können
Ein Klassiker beim selber schrauben ist wohl der zweimal pro Jahr anstehende Radwechsel. Lassen Sie diesen in einer Fachwerkstatt machen, warten Sie meist erst einmal lange auf einen Termin. Zumal ein solcher Wechsel mit Kosten verbunden ist. Der selbst durchgeführte Radwechsel ist hingegen schnell und ohne Probleme machbar. Da die Aktion regelmäßig wiederkehrt, entwickeln Sie zudem eine gewisse Routine.
Tipp: Für den Wechsel der Räder gilt die vage Faustregel „O bis O“, also Ostern bis Oktober. Heißt: Zu Ostern ziehen Sie Sommerreifen auf, im Oktober Winterreifen. Je nach Gegend sind auch Ganzjahresreifen eine Option.
Eine Arbeit, die bei modernen Fahrzeugen sogar leichter fallen kann als bei älteren, ist der Wechsel der Lampen. Denn seit 2006 existiert eine EU-Verordnung. Diese besagt, dass die Leuchten mittels Bordwerkzeug zu wechseln sein müssen. Außerdem haben sich die Hersteller an § 30 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) zu halten. Diese bestimmt, dass für die Betriebs- und Verkehrssicherheit wichtigen Teile leicht zu tauschen sein müssen (siehe § 30 (3) StVZO).
Ebenfalls selbst können Sie die Scheibenwischblätter wechseln. Diese gehören zu den wenigen Verschleißteilen, die jeder mit ein paar Handgriffen in Eigenregie tauschen kann. Das erspart Ihnen natürlich die Kosten in der Werkstatt, die diesen Job gern bei der Inspektion übernehmen. Auch der Wechsel des Luftfilters ist bei vielen aktuellen Autos einfach. Der Filter befindet sich nämlich meist gut zugänglich in einem Filterkasten auf bzw. nahe dem Motor. Der Luftfilter reinigt übrigens die Luft von Schmutz und anderen Fremdkörpern, bevor diese in den Zylinder gelangt. Nach etwa 30.000 km empfiehlt sich ein Wechsel, da ein verschmutzter Filter sowohl die Leistung beeinträchtigt wie auch den Verbrauch erhöht.
Probleme bei Eigenreparatur, Gründe für Werkstatt
Aufgrund der modulen Bauweise heutiger Fahrzeuge sind einzelne Bauteile oft aber nicht mehr erreichbar. Im schlimmsten Fall sind sogar ganze Module zu tauschen. Die nötigen Werkzeuge und vor allem Geräte zur Diagnose besitzen jedoch nur entsprechende Kfz-Betriebe. Davon ab verfügen professionelle Werkstätten über das Fachpersonal, sprich ausgebildete Mechaniker sowie Elektriker. Dass diese auf ihrem Gebiet Experten sind und Sie als Laien klar in den Schatten stellen, ist wohl logisch.
Im Sinne der Verkehrssicherheit und der Rechtssicherheit sollten Sie bestimmte Reparaturen daher diesen Fachleuten überlassen. Grundsätzlich gilt, dass die Reparatur sicherheitsrelevanter Bauteile in die Hände von geschulten Personals gehören. Dazu zählen zum Beispiel Lenkung, Stoßdämpfer und Bremsen. Auch Getriebe, Motor sowie Auspuff sind nur etwas für Profis. Der ADAC warnt nicht nur vor mangelnder Verkehrssicherheit, sondern obendrein vor möglichen Rechtsfolgen einer nicht fachmännischen Reparatur im Falle eines Unfalls. Zwar greift auch bei selbst durchgeführten Reparaturen die Haftpflicht. Wenn die Versicherung jedoch eine unsachgemäße Reparatur als Ursache des Unfalls ausmacht, kann diese auf grobe Fahrlässigkeit plädieren. Und somit die Zahlung verweigern.
Schutzkleidung beim Schrauben das A & O
Wichtig: Wann immer Sie an Ihrem Auto etwas reparieren, sollten Sie auf professionelle Schutzkleidung und Sicherheitsschuhe achten. Vor allem letztere sind relevant, denn in der Werkstatt oder Garage sorgen rutschfeste Sicherheitsschuhe schlicht für Sicherheit. Im Idealfall entsprechen die Schuhe der Norm SRB bzw. SRC. Da zudem auch jeder Handgriff sitzen muss, sind auch entsprechende Arbeitshandschuhe eine gute Idee. Gute Kfz-Handschuhe schützen nicht nur Ihre Hände, sondern garantieren Griffsicherheit und dennoch ein gewisses Fingerspitzengefühl.
Fazit: Es ist Ihnen durchaus möglich, mit etwas Talent und einer halbwegs gut ausgestatteten Hobbywerkstatt an modernen Autos zu schrauben. Das Wechseln der Räder, der Wischerblätter oder des Luftfilters ist in der Regel einfach. Bei der Reparatur von sicherheitskritischen Bauteilen wie Stoßdämpfer oder Bremsen sollten Sie jedoch unbedingt eine Fachwerkstatt aufsuchen.