Autokauf: Was Sie bei einem Gebrauchtwagen beachten sollten

Ford Fiesta 1964

Ein Autokauf ist generell Vertrauenssache, was umso mehr gilt, wenn man sich einen Gebrauchten zulegen will. Zwar locken diese mit günstigeren Preisen, doch nicht jeder Verkäufer ist ehrlich. Hier deswegen ein paar Tipps.


„Augen auf beim Autokauf“, der Spruch ist so bekannt wie zutreffend. Wer eine vier- oder gar fünfstellige Summe ausgeben will, sollte schon genau wissen, was er will. Noch wichtiger beim Gebrauchtwagen-Kauf ist das ebenfalls gut bekannte Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, denn blind vertrauen sollte man dem Verkäufer nicht – selbst wenn viele der Händler seriös sind. Trotzdem: Einige schwarze Schafe tummeln sich in jeder Branche und gerade mit Gebrauchtwagen lässt sich dank der Ahnungslosigkeit einiger Kunden viel Geld verdienen. Deswegen lohnen sicher einige Tipps eben zum Kauf eines Gebrauchten.

Fahrzeugklasse: Kleinwagen, Van, SUV, Kombi?

Zuerst einmal sollte sich der Käufer genau im klaren sein, welches Auto er will. Die Marke ist hier erst einmal weniger interessant, sondern das Segment. Sportwagen? Van? Kombi? Limousine? SUV? Kleinwagen? Angebote gibt es viele, doch eine Familie mit drei Kindern ist mit einem Kleinwagen wie den Ford Fiesta (Bild) sicherlich weniger gut bedient als mit einem Van wie den Mazda5.

Zuerst gilt es also, die eigenen Bedürfnisse zu analysieren und dem Kopf statt dem „Herzen“ die Entscheidung zu überlassen. Interessant ist hierbei auch, wie und wo der Wagen genutzt werden soll. In der engen Großstadt ist ein dicker SUV weniger sinnvoll als ein Kompaktmodell. Obendrein gilt es, Benziner gegen Diesel abzuwägen. Das gilt übrigens vor allem mit Sicht auf so manche Umweltzone, wo gerade ältere Dieselmodelle Schwierigkeiten bekommen könnten. Vielleicht taugt hier sogar ein Hybrid oder gar ein Elektroauto? Im Fazit jedenfalls muss der Gebrauchtwagen den nötigen Platz bieten und den Alltag erfüllen, ebenso interessant sind die Kosten des Autos (Steuern, Versicherung, Unterhalt, Kraftstoff).

Kauf Gebrauchtwagen: Tipps zur Mängelerkennung

Wer genügend Geld auf dem Konto, wird natürlich eher zu einem Neuwagen oder Jahreswagen greifen. Das bedeutet ein (fast) fabrikfrisches Auto ohne Mängel, aber ebenso hohe Kosten und einen entsprechend hohen Wertverlust. Mit weniger Geld in der Tasche wird es zwar nur ein „neuer“ Gebrauchtwagen, der aber spart deutlich Bares. Auf der anderen Seite sollte man gerade bei einem Gebrauchten genauer hinschauen, denn so mancher Mängel wird gern verschwiegen oder ist selbst dem Verkäufer unbekannt.

Eine erste Mängelerkennung ist schon anhand der Optik möglich. Kratzer, Dellen und Rost fallen selbst ungeschulten Augen auf. Achten Sie außerdem auf die Spaltmaße der Türen, unregelmäßige Stellen verraten verzogene Teile. Schauen Sie sich das Interieur des Gebrauchtwagens an, Stichwort verschlissene Polster und abgenutzte Schalter.

Weitere Tipps beim Gebrauchtwagen Autokauf

Ebenso sollten Sie einen Blick auf Reifen (Profil Sommerreifen 1,6 mm, Winterreifen 4 mm) und Bremsen werfen, einseitig abgefahrene Reifen oder Kerben in den Bremsscheiben sind keine gute Zeichen. Selbstredend ist eine Probefahrt ein Muss, dabei sollten Sie auch mal eine Vollbremsung hinlegen. Hierbei dürfen die Bremsen weder „stottern“ noch das Auto auf eine Seite ziehen. Kontrollieren Sie Scheinwerfer, Blinker und Rücklichter, am besten vor großen Fensterscheiben.

Auch der Auspuff kann interessante Hinweise geben. Schwarzer Qualm verrät einen verstopften Luftfilter, weißer Qualm eine defekte Zylinderkopfdichtung. Lautes Röhren deutet auf einen undichten Auspuff hin. Im Motorraum kontrollieren Sie per Hand Batterie, Schläuche und Leitungen (Wackeltest). Der nächste Blick gilt den Papieren, insbesondere HU und ASU. Ist die Hauptuntersuchung frisch (unter 6 Monate), ist der Wagen gerade erst vom Experten durchgecheckt. Ansonsten lohnt der Weg zum Gutachter oder in die Werkstatt.

Autokaufvertrag: Gekauft wie gesehen Klausel

Wichtig: Lassen Sie sich bei einem privaten Verkäufer schriftlich bestätigen, dass der Gebrauchtwagen unfallfrei ist. Denn selbst wenn mit der typischen Klausel „gekauft wie gesehen“ eine Gewährleistung ausgeschlossen wird, können Sie mit einem solchen Schriftstück dem Verkäufer der Lüge überführen – für welche dieser haften muss.

Im Fazit bedeuten kleinere Schäden natürlich einen günstigeren Preis für den Gebrauchtwagen. Bei größeren Schäden sollten Sie von einem Kauf sogar komplett Abstand nehmen. Weitere Infos zum Gebrauchtwagenkauf verrät die Münstersche Zeitung.

Bild: Ford

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