Audi A4 Facelift (2020): Design, Infotainment, Motoren

2015 rollte Audi mit dem B9 den neuen A4 auf den Markt. Optisch schaute die Mittelklasse aber eher nach einer dezenten Modellpflege aus. Jetzt legt die VW-Tochter endlich richtig nach: mit dem Audi A4 Facelift 2020.

• Linien & Interieur
• Fahrerassistenten
• 6 Turbos zum Start
• S4 mit Dieselpower
• A4 allroad quattro
• A4 edition one
• Marktstart & Preise

„Noch sportlicher, noch moderner“ titelt Audi über das brandneue A4 Facelift. Tatsächlich bessern die Ingolstädter ihren Topseller deutlich nach. Der Singleframe behält seine sechs Ecken, ist nun aber breiter und obendrein flacher. Neu ist außerdem das Wabengitter, das bisher dem Audi S4 vorbehalten war. Die Scheinwerfer sind künftig in Serie mit LEDs bestückt und zeigen eine andere Signatur, außerdem sieben statt zwei Tagfahrlicht-Elemente. Die Top-Scheinwerfer setzen auf Matrix LEDs sowie vollautomatisches Fernlicht. In der Seite fallen ausgeprägte Kotflügel sowie eine dazwischen verlaufende, tiefer gesetzte Schulterlinie auf. Die Rücklichter sind ebenfalls auf eine frische, peppige Grafik getrimmt. Außerdem sind die Endrohre etwas trapzezförmiger.

Audi A4 Facelift 2020: Linien und Interieur

Neu sind auch die Ausstattungen. Beim Exterieur sind künftig Basis, advanced sowie S Line zu haben. S4 sowie A4 allroad quattro zeigen natürlich weiterhin einen eigenen Look. Als Lackierung stehen zwölf Optionen zu Wahl, darunter die neue Farbe Terragrau. Die Pakete für das Interieur heißen wiederum design selection sowie Interieur S-Line und sind frei mit den Exterieur-Linien kombinierbar.

Apropos Interieur: Dieses ist ebenfalls aufgefrischt, wenn auch weniger offensichtlich. Dominant wirkt nach wie vor der freistehende, zentrale MMI Touchscreen in 10,1 Zoll, der nun eckiger erscheint. Verschwunden ist dafür der Dreh-Drück-Stellknopf. Stattdessen gibt der Fahrer die Kommandos fortan per Touch, worauf der A4 wiederum akustisch „antwortet“. Ebenfalls möglich sind Sprachbefehle oder eine frei Texteingabe. Diverse Online-Dienste samt Car-to-X (Schwarmintelligenz) helfen bei der Navi. Neu sind Infos zu Ampeln, wozu der Audi A4 Facelift 2020 mit der Infrastruktur der Städte vernetzt ist. Der Fahrer schaut wie gehabt auf ein Kombiinstrument in 12,3 Zoll. Drei Varianten stehen zur Wahl: zwei teilanaloge sowie das volldigitale Audi virtual cockpit plus. Außerdem ein Head-up-Display.

Audi A4 (Facelift) 2020: Fahrerassistenten

Serie ist obendrein Audi connect Notruf und Service, via myAudi App (kostenlos) ist das Auto mit dem Smartphone vernetzt. Davon ab erlaubt die App bevorzugte Einstellungen für bis zu 14 Nutzer. Aufpreis kostet hingegen der Audi connect Schlüssel, welche das Ent- und Verriegeln per Smartphone erlaubt. Ganz neu ist das Angebot functions on demand, welches selbst nach dem Kauf (also später) drei Infotainment-Funktionen freischalten kann. Konkret MMI plus, DAB+ sowie Audi smartphone interface. Apropos MMI: Dank dem neuen Modularen Infotainmentbaukasten der dritten Generation (MIB 3) wartet das System mit mehr Rechenpower auf.

Logisch, dass das neue Audi A4 Facelift 2020 zig Assistenten mitbringt. Die optionalen Helfer bündelt Audi in drei Paketen: Tour, Stadt sowie Parken. Im ersten ist zum Beispiel der adaptive Geschwindigkeitsassistent samt Stop & Go enthalten, der eine automatische Distanzregelung erlaubt. Dank den prädikativen Effizienzassistenten kann der Audi A4 2020 so selbst ohne vorausfahrendes Fahrzeug vorausschauend agieren, sprich beschleunigen oder bremsen. Hierzu nutzt das System Car-to-X-Hinweise, Navidaten und Verkehrszeichen.

Audi A4 2020: sechs Turbos nach Euro 6d-temp

Zum Start ist das Audi A4 Facelift 2020 vorerst mit sechs Turbos - Benziner und Diesel - mit vier und sechs Zylindern sowie 150 bis 347 PS (110 bis 255 kW) zu haben. Den Start macht der A4 35 TFSI mit 150 PS, der im Mix 5,5 bis 6,0 l/100 km schluckt (CO2: 125 bis 138 g/km). Darüber sind der A4 40 TFSI und der A4 45 TFSI mit 190 bzw. 245 PS platziert. Als Diesel stehen der A4 40 TDI, der A4 45 TDI und der S4 TDI mit 190, 231 bzw. 347 PS zur Wahl.

Später folgen zwei weitere Diesel: der A4 30 TDI mit 136 PS sowie der A4 35 TDI mit 163 PS. Alle Motoren erfüllen die Norm Euro 6d-temp. Drei Motoren sind zum Marktstart als Mildhybrid mit zwölf Volt ausgelegt, welcher den Verbrauch um bis zu 0,3 l/100 km senkt. Je nach Motor stehen Schaltgetriebe, 7-Gang S tronic oder 8-Stufen tiptronic zur Option. Außerdem Front- oder Allradantrieb.

Dazu spendiert Audi ein „sportlich-ausgewogenes“ Fahrwerk, bei welchem die Kunden zwischen Serienabstimmung und Sportfahrwerk wählen können. Mehr Pepp bieten zwei adaptive Fahrwerke. Erstens das Komfortfahrwerk mit Dämpferregelung sowie einer um 10 mm reduzierten Trimmlage. Zweitens das Sportfahrwerk mit und ohne Dämpferregelung sowie 23 mm Tieferlegung. Beide Fahrwerke verfügen über das Fahrdynamiksystem Audi drive select, welches bis zu fünf Modi enthält.

Audi A4 Facelift: S4 ab sofort mit Dieselpower

Die S4-Modelle - sprich die Audi S4 Limousine sowie der Audi S4 Avant - sind neuerdings mit Dieselpower erhältlich. Konkret als S4 TDI, bei dem der 3.0 TDI für Feuer sorgt. Der V6 stemmt neben 255 kW bzw. 347 PS satte 700 Nm maximales Drehmoment. So rennt die S4 Limousine TDI in nur 4,8 Sekunden von null auf Tempo 100 sowie 250 km/h Spitze. Dennoch schluckt die Limo nur 6,2 bis 6,3 l/100 km (CO2: 136 bis 164 g/km). Der Kombi S4 Avant TDI gönnt sich 6,3 l/100 km (CO2: 165 bis 166 g/km).

Der Clou: Ein elektrisch angetriebener Verdichter (EAV) eliminiert jedes Turboloch. Mehr noch: Der EAV ist in ein neues 48-Volt-Bordnetz eingebunden, das auch das Mild-Hybrid-System integriert. Dieses spart laut Audi bis zu 0,4 l/100 km. Ebenfalls neu ist ein Riemen-Starter-Generator, der beim Bremsen mit einer Leistung von bis zu 8 kW Energie zurückgewinnt. Als Energiespeicher dient ein Lithium-Ionen-Akku mit 0,5 kWh, der unter dem Kofferraum verbaut ist. Gepaart ist der TDI schließlich mit der 8-Stufen tiptronic und permanenten Allrad. Ein Sportdifferential ist gegen Aufpreis verfügbar, ebenso wie das S-Sportfahrwerk samt Dämpferregelung oder das Audi virtual cockpit.

Audi A4 allroad quattro: Für alle Wege

Der Audi A4 allroad quattro setzt wie gewohnt auf mehr Bodenfreiheit (+35 mm), Unterfahrschutz, Radlaufblenden, größere Räder (+12 mm) oder eine breitere Spur. Vorn übrigens um 6 mm, hinten um 11 mm. So kommt der Kombi auch abseits fester Straßen halbwegs gut zurecht. Zumal auf Wunsch ein allroad-spezifisches Fahrwerk mit Dämpferregelung erhältlich ist. Serie ist hingegen ein zusätzlicher Offroad-Modus in der Fahrdynamik drive select. Wie der A4 Avant schluckt der A4 allroad quattro 495 bis 1.495 l. Gepäckraumklappe und Laderaumabdeckung sind in Serie mit einem elektrischen Antrieb gepimpt.

Audi A4 edition one für Kurzentschlossene

Zum Marktstart des Audi A4 Facelift 2020 legt der Hersteller zudem eine spezielle edition one auf. Diese ist als Limo und Avant sowie mit drei Motoren - 45 TFSI (245 PS), 40 TDI (190 PS) und 45 TDI (231 PS) - erhältlich. Das Exterieur basiert auf dem S line-Paket, welches als Extra diverse Elemente wie das Optikpaket schwarz mitbringt. Beim Interieur besteht die Wahl zwischen design selection und S line.

Audi A4 2020 startet bei 35.900 Euro

Beim Händler steht das Audi A4 Facelift 2020 irgendwann zum Herbst 2019. Bestellungen sollen hingegen ab Mai möglich sein. Ausnahme: der A4 allroad quattro, der erst zum Sommer folgt.

Der Basispreis für die A4 Limousine beträgt 36.900 Euro. Die S4 Limousine TDI startet bei 62.600 Euro. Hier sind bereits LED-Scheinwerfer mit dynamischem Blinklicht im Heck, das S-Sportfahrwerk, Räder in 18 Zoll, elektrisch einstellbare Sportsitze mit Alcantara Leder und S-Prägung sowie spezifische Stoßfänger inbegriffen. Das Sondermodell Audi A4 edition one ist ab 53.300 Euro erhältlich.

Bilder: Audi